Inbetriebnahme der neuen Wasserleitung
Am 6. Juni 2025 nahm der Wasserverband Nord die neue Trinkwasserleitung nach Pellworm und zu den Halligen Hooge und Süderoog offiziell in Betrieb. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hieß der Verbandsvorsteher Martin Ellermann die Ehrengäste der Veranstaltung, Frau Ministerin Dr. Sütterlin-Waack, Frau Ministerin Dr. Silke Schneider, Frau Milena Vanini (Finanzministerium SH), Herrn Warnholz (Ministerium für Inneres SH), Herrn Landrat SH Florian Lorenzen, Bürgermeisterin Astrid Korth, Dirk Peterssen (Kreistag), Herrn Ernst Kern und Frau (ehem. Geschäftsführer des Wasserverband Nord), Herrn Jürgen Feddersen und Frau (ehem. Verbandsvorsteher Wasserverband Nord), Vertreter der am Bau beteiligten Gesellschaften, Vertreter der Gemeinde Pellworm, Ruth Hartwig-Kruse (Bürgermeisterin Nordstrandischmoor), Dirk Albrecht (Bürgermeister Reußenköge), Michael Schoop (Wasserverband Norderdithmarschen), Gerhard Volquardsen (Verband-Vorsteher Hamburger Hallig), Mitarbeiter des Wasserverband Nord und den Vertretern der Presse (Markus Dewanger, freier Redakteur und den Berichterstatter des „De Pellwormer“) herzlich willkommen und beschrieb mit einer eindrucksvollen Rede das nun fertiggestellte Projekt „Wasserleitung für Pellworm“ :

Die neue Leitung stellt einen Meilenstein in der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Insel und Halligen dar. Aufgrund geologischer Gegebenheiten kann auf Pellworm kein eigenes Wasserwerk betrieben werden. Die Trinkwasserversorgung war mit der bestehenden Leitung von der Hallig Nordstrandischmoor zur Insel nicht mehr uneingeschränkt zu gewährleisten (Wasserrohre im Heverstrom teilweise freigespült). Aus diesem Grund war eine neue redundante Versorgungsleitung erforderlich.

Für den Wasserverband tat sich eine technisch, finanziell und logistisch außergewöhnliche Herausforderung auf: Im Rahmen eines umfangreichen Planfeststellungsverfahren, welches Ende 2023 begann und in enger Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden zügig durchgeführt wurde, war die neue Versorgungsleitung zu planen, zu genehmigen und innerhalb weniger Monate umzusetzen.
Die rund 10,5 Mio. Euro Projektkosten werden vom Land Schleswig-Holstein, den Gemeinden Pellworm und Hooge und dem Wasserverband Nord getragen.

ie Leitung besteht aus Kunststoffrohr PE100 (Außendurchmesser: 200 mm). Mit Hilfe vorgeschalteter Druckerhöhungsstationen können ca. 1.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag auf die Insel und Halligen befördert werden.
Ein besonderes Highlight des Projekts: Die rund 9.500 Meter lange Leitung wurde von der Firma Paasch Rohrleitungsbau GmbH im Rendsburger Hafen zu einem Rohrverbund verschweißt und auf eine eigens entwickelte Konstruktion aufgerollt.
Um das empfindliche Ökosystem des Nationalparks Wattenmeer zu schützen, erfolgte die Verlegung der Leitung mit minimalinvasiven Methoden. Im offenen Watt zwischen der Hamburger Hallig und der Nordwestküste Pellworms kam ein Fräsverfahren zum Einsatz; in den Anlandungsbereichen wurden Horizontalspülbohrungen durchgeführt.
Die eigentliche Einbringung der Leitung in den Meeresboden erfolgte während des Hochwassers mit dem Abrollen einzelner Rohrabschnitte in Begleitung eines Arbeitsschiffes. In der sich anschließenden Ebbe-Phase wurden die Rohre mit dem Spezialverlegefahrzeug „Nessie“ der Firma Christoffers Onshore and Subsea GmbH verlegt.
Naturschutzrechtliche und archäologische Belange wurden im Rahmen der umfassenden Baubegleitung in hohem Maße berücksichtigt. Durch die konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und Partnern konnte das Projekt zügig genehmigt und realisiert werden.

Der Wasserverband Nord dankt insbesondere dem planenden Ingenieurbüro Motte & Partner GmbH, GFN mbH für die umweltfachliche Begleitung und den Haupt-Auftragnehmern, bestehend aus der Arbeitsgemeinschaft Paasch Rohrleitungsbau GmbH sowie der Firma Christoffers Onshore and Subsea GmbH, für die engagierte Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts.
Nach den Ausführungen des Verbandsvorsteher begab sich die festliche Versammlung ans letzte Ende der neuen Wasserleitung, an den Wasserhahn. Axel Breiter hatte am Hydranten vor der Druckerhöhungsstation einen Wasserhahn installiert, aus dem Frau Innenministerin Sütterlin-Waack die ersten Gläser mit köstlichem, klarem Wasser zapfte. Bevor sich die Festgäste wieder auf den Heimweg begaben, konnten sie sich noch mit einem leckeren Fischbrötchen von Bütti´s mobiler Strandperle stärken.
Peter Fänger